Forschungsergebnisse von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts
Eine Studie der Lise-Meitner-Gruppe für Umweltneurowissenschaften am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Deutschland untersuchte die Auswirkungen von Spaziergängen in der Natur. Die Forscher analysierten die Gehirnaktivität von 63 gesunden Probanden mittels Magnetresonanztomographie (MRT) vor und nach einem einstündigen Spaziergang. Die Ergebnisse zeigten, dass bereits eine Stunde in der Natur zu einer Verringerung der Aktivität in den Hirnregionen führt, die für die Verarbeitung von Stress zuständig sind.
Sonja Sudimac, die Hauptautorin der Studie, betonte die Bedeutung dieser Entdeckung, da sie zeigt, wie wichtig der Aufenthalt im Freien für die geistige Gesundheit sein kann. Menschen, die weniger Zugang zur Natur haben, scheinen stärker unter Stress zu leiden, was die Bedeutung regelmäßiger Spaziergänge im Freien unterstreicht.
Verbesserte Ausdauer und Herzgesundheit
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Studie war die Untersuchung der körperlichen Auswirkungen regelmäßiger Spaziergänge. Eine tägliche Gehroutine von etwa einer Stunde verbessert die Ausdauer und stärkt die Beinmuskulatur sowie das gesamte Herz-Kreislauf-System. Dies führt nicht nur zu einer besseren Kondition, sondern auch zu einer Erhöhung der Sauerstoffaufnahme des Körpers. Die Studie ergab, dass tägliche Spaziergänge über einen Zeitraum von 18 Wochen die Sauerstoffkapazität um durchschnittlich 3,04 ml/kg/min erhöhten.
Diese Form der Aktivität eignet sich besonders gut für Menschen mit Übergewicht, die vorsichtig in die Welt des Sports einsteigen möchten. Die Studie zeigte, dass sich der Taillenumfang um 1,51 cm verringerte, während das Körperfett um 1,22 % reduziert wurde und das Körpergewicht im Durchschnitt um 1,37 kg sank.
Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Die Forscher betonten auch die Rolle von Spaziergängen bei der Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung senkt das Risiko für diese Krankheiten um 5 bis 21 %. Insbesondere wird die Blutdruckregulierung durch diese aerobe Aktivität gefördert, was zu einer Senkung des systolischen Blutdrucks um 3,58 mm Hg und des diastolischen Blutdrucks um 1,54 mm Hg führen kann. Dies hilft bei der Vorbeugung von Bluthochdruck, Übergewicht, hohem Cholesterinspiegel und Typ-2-Diabetes.
Reduktion von Schmerzen durch regelmäßige Bewegung
Zusätzlich zu den kardiovaskulären Vorteilen helfen Spaziergänge auch bei der Linderung von chronischen Schmerzen. Medizinische Studien haben gezeigt, dass regelmäßiges Gehen Beschwerden lindern kann, insbesondere bei Menschen, die unter chronischen Schmerzen im unteren Rückenbereich leiden. Spaziergänge stellen somit eine einfache und zugängliche Form der Therapie für viele Menschen dar.
Die Ergebnisse dieser Studien verdeutlichen, wie wichtig es ist, tägliche Spaziergänge als Teil eines gesunden Lebensstils zu integrieren, um sowohl die körperliche als auch die geistige Gesundheit zu fördern.
Quelle: www.welt.sn2world.com , nhs.uk